Johnson Story

Im Jahr 1997 zog der einsame Playerkiller „Jeremiah Johnson“ durch die Wälder von Ultima Online auf dem Server Chesapeak. Auf der Suche nach neuen Opfern, die er ausrauben könnte, traf er auf den Spieler Nathan, welcher gerade gegen ein Schwein kämpfte. Amüsiert entschied sich Jeremiah, den wehrlosen Spieler zu verschonen und kam mit ihm ins Gespräch. Fasziniert von dem Leben eines PKs nannte sich Nathan fortan „Nathan Johnson“ – die Familie war entstanden.

Nach und nach kamen weitere Mitglieder hinzu, doch bei fünfzehn Mann zog Jeremiah als Clanoberhaupt eine Grenze: Die Johnsons sollten überschaubar und familiär bleiben. Gemeinsam zogen diese fünfzehn Kämpfer nun durch die Wälder von Yew und raubten und plünderten Minenarbeiter, Reisende und alles, was sich in „ihren“ Wald verirrte. Familiär wurden die Johnsons in der Tat, denn Malachir Johnson und Nimue Johnson – die einzige weibliche Spielerin – heirateten und bekamen eine gemeinsame Tochter. All dies beeinträchtigte die Raubzüge des Clans nicht und so wurden sie nicht zuletzt durch die berüchtigten 5-Mann-Raids auf Städte auf dem ganzen Server bekannt.

Schließlich kamen die europäischen Server für UO und der Clan wechselte auf den Server Europa. Doch Nathan Johnson reichten die Erfolge des Clans nicht – er wollte mehr und dazu brauchte er mehr Leute. So wechselte er allein auf den Server Drachenfels und rekrutierte innerhalb kürzester Zeit sechzig neue Member, welche mit Namen wie Masterkiller nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Gedanken der Johnsons gemein hatten. Fern vom Clan errichtete Nathan auf Drachenfels eine Terrorherrschaft und überfiel mit riesigen Armeen wehrlose Städte. Nach etwa einem halben Jahr kehrte Nathan in den Schoß der Familie zurück – er hatte sein zerstörerisches Ziel erreicht und dem Clan zu viel negativer Publicity verholfen.

Nach sechs Jahren in Ultima Online war auch der letzte Reisende ausgeraubt, der letzte Minenarbeiter gemeuchelt und die letzte Stadt geplündert – der Johnson Clan verließ UO. Zwei Jahre später traf man sich in Neocron wieder. Zunächst spielten die Johnsons hier auf dem Server Uranus. Die kaum vorhandene Gegenwehr dort veranlasste den Clan, den Server zu wechseln: Auf Jupiter gab es noch viele Außenposten zu erobern. Und die wurden auch erobert. Binnen weniger Monate eignete sich der Clan sämtliche Außenposten an und hielt diese fest im Besitz. Mit knapp fünfundzwanzig Mitgliedern kontrollierten die Johnsons die Preise für Ausrüstung und Hochgeschwindigkeits-Reisen. Dieses agressive Vorgehen stieß bei einigen Mitspielern auf dem Server sauer auf und die Stimmen gegen Johnson wurden immer lauter und unflätiger. Schließlich entschied der Clan, abermals das Spiel zu wechseln – in einer Community, die bei jeder Gelegenheit und an jeder Stelle verbale Attacken gegen die Johnsons startete, wollte man nicht verweilen.

Ein kurzer Abstecher nach Everquest wurde aufgrund der mangelnden PvP-Möglichkeiten schnell beendet. Bereits in der ersten Beta-Version von World of Warcraft, die durch das Family&Friends-Programm den Johnsons zugänglich gemacht wurde, machte der Clan Azeroth unsicher. Nach etlichen Betas in Amerika und Europa einigte man sich für das Release auf den Server Gorgonnash in Europa. Die erfolgreiche Tradition des PvPs wurde hier fortgesetzt und Johnson konnte großartige Erfolge zunächst in Southshore, dann mit Einführung der Battlegrounds in der Warsong Schlucht, erzielen. Die Einführung des Arathi Beckens machte eine größere Gilde nötig und so wurde die Gilde auf bis zu fünfzig Johnsons aufgestockt. Um die Neulinge auszurüsten wurden zwei PvE-Tage eingeführt. Dennoch ist der Wille zum PvP weiterhin ungebrochen und so trifft man die Johnsons in mehr oder minder vollzähligen Gruppen täglich im Arathi Becken auf der Jagd nach Ehre und stets auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.

Der Clan hoffte in Warhammer endlich ein Spiel mit gutem RVR zu finden. Diese Hoffnung wurde auch zu Anfang erfüllt und wieder lenkte der Clan erfolgreich die Geschehnisse im RVR, Burgen und Festungen wurden erobert, die einzelnen Clanmitglieder stiegen in den Reichsrängen und auch die Gilde stieg trotz kleiner Memberzahl schnell auf und war lange
Zeit eine der höchsten Ordergilden auf dem Server.

Allerdings ließ sich dann viel zu schnell sehen, dass das Spiel sich in einer Richtung entwickelte die dem Gedanken des Clans entgegenstand, Masse wurde über gutes Zusammenspiel gesetzt und der Anteil an PVE im Endgame stieß einigen Clanmitgliedern bitter auf. So trennte sich der Clan auch von diesem Spiel wieder, immer schon Aion im Auge behaltend.

Nach den ersten Test einiger Familienmitglieder in Korea und in China, machte der gesamte Clan in der Beta erste Flugversuche und war nun restlos überzeugt, dass Aion der Familie ein neues Zuhause bieten wird.